Wie Apotheken unterstützen können

Seit 2017 wird auf bundespolitischer Ebene die Notwendigkeit einer Gebühr für Bagatellfälle im Notfall diskutiert. Durch die Covid-19-Pandemie hat dieses Ansinnen weiteren Auftrieb erhalten. Die Häufigkeit dieser Besuche im Notfall haben in den letzten Jahren zugenommen. Für diese Entwicklung gibt es verschiedene Gründe: Zum einen spielt sicher der Hausärzte- sowie Kinderärztemangel eine Rolle. Zum anderen ist es oftmals ein Problem der Aufklärung, wann ein Notfall aufgesucht werden muss und wann eine andere Massnahme ausreicht.
Auch die Unsicherheit bezüglich des Schweregrads einer Krankheit ist seit der Covid-19-Pandemie grösser geworden.

Um diesen Ansturm auf die Notfallstation einzudämmen, gibt es verschiedene Denkanstösse. Die erwähnte Gebühr ist einer davon. Aus meiner Sicht als Präsident des Aargauischen Apothekerverbandes können die Apotheken nicht nur Unterstützung bei der Entlastung der Notfallstationen bieten, sondern auch für die Hausärzte eine Entlastung darstellen.

Im ganzem Kanton Aargau bieten Ihnen die über 100 ortsansässigen Apotheken einen unkomplizierten Notfalldienst für Bagatellfälle an. Bei Gesundheitsfragen steht Fachpersonal unkompliziert und kompetent zur Verfügung. Eine Voranmeldung ist nicht nötig, und es bestehen keine langen Wartezeiten. Die Apothekerinnen und Apotheker führen ein diskretes Beratungsgespräch mit den Hilfesuchenden und beurteilen ob die Abgabe eines Medikamentes für den Moment ausreicht, ob eine Konsultation beim Hausarzt nötig ist, oder ob das Aufsuchen des Spital-Notfalls unumgänglich ist.

Auch die MedicalGuide-Web-App ist eine einfache Möglichkeit, sich zu informieren. Damit können gesundheitliche Beschwerden via Antworten eines Fragebogens ermittelt und die Dringlichkeit einer medizinischen Behandlung abgeklärt werden. Zudem bieten viele Krankenkassen als Service eine telefonische Beratung an.

Den Patientinnen und Patienten ist oft gar nicht bewusst, dass ein Besuch im Notfall kostspielig ist und bei einer hohen Franchise teure Folgen haben kann. Der Besuch in der Apotheke bietet eine kostengünstige oder gar kostenfreie Alternative. Insgesamt reden wir von einem Preisunterschied der selbstzutragenden Kosten von bis zu 90%.

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